Schröpfen ist eine Methode aus der traditionellen chinesischen Medizin und zählt zu den ausleitenden Verfahren. Auch bereits im alten Ägypten und alten Griechenland kam das Verfahren zum Einsatz. Beim Schröpfen wird durch das Aufbringen von Glasgefäßen, den so genannten Schröpfköpfen, ein Unterdruck an der jeweiligen Hautstelle erzeugt. Dadurch wird eine Ausleitung von Schadstoffen über die Haut erreicht.
Anwendungsgebiete:
- Allgemeine Schmerzzustände
- Verspannungen
- rheumatische Beschwerden
- Magen-Darm-Probleme
- Erkältungen
- Aktivierung der Stoffwechseltätigkeit
- Verbesserung der Sauerstoffversorgung
- Bluthochdruck
- Juckreiz
- vegetativer Ausgleich
- und vieles mehr.
Behandlungen mit Schröpfen
Der Unterdruck wird beim Schröpfen durch Erwärmung der Luft innerhalb des Schröpfgefäßes erzeugt, die sich nach Aufsetzen auf der Hautstelle wieder abkühlt und somit zusammenzieht. Heutige Schröpfköpfe sind oftmals auch mit Gummi-Saugvorrichtungen versehen. Überwiegend wird am Rücken geschröpft.
Eine Schröpfbehandlung dauert im Regelfall zwischen einer halben und einer Dreiviertelstunde. Als körperliche Reaktion auf das Schröpfen entstehen eine vermehrte Durchblutung des Gewebes und eine Stimulierung des vegetativen Nervensystems. Nach Ansicht der Therapeuten, die durch Schröpfen behandeln, wird ebenso das Immunsystem aktiviert. Durch den Sog an der Haut bilden sich häufig Blutergüsse und Bläschen, welches zwar schmerzhaft sein kann, aber eher als nützlich denn als schädlich angesehen wird.
An den Stellen entsteht weiterhin ein Wärmegefühl. Nach der traditionellen fernöstlichen Heilkunde soll eine Schröpftherapie die Prinzipien von Yin und Yang in Einklang bringen und die Harmonie innerhalb des Organismus verbessern. Störungen im Fluss der Lebensenergie sollen durch das Schröpfen gelöst werden. Die Ansatzstellen für das Schröpfen sind daher häufig die Akupunkturpunkte oder auch die Reflexzonen. Man orientiert sich bei der Auswahl der Schröpfareale nicht selten auch an Verhärtungen und Unebenheiten des Gewebes.
Eine Sonderform stellt die Schröpfmassage dar, eine Massage, die mit Hilfe von Schröpfköpfen und Öl im Bereich neben der Wirbelsäule erfolgt. Die Schröpfmassage wirkt ähnlich wie das Schröpfen selbst, im Vordergrund steht eine Durchblutungsförderung des Gewebes.
Häufig durchgeführt wird nicht nur das so genannte trockene Schröpfen, sondern ebenfalls das blutige Schröpfen, bei dem in die Hautstelle, auf die der Schröpfkopf aufgesetzt wird, ein kleiner Schnitt gemacht wird. Dazu dient oft ein so genannter Schröpfschnepper, ein kleines spezielles Gerät, das mit mehreren feinen Messern die Haut anritzt. Bei Erkrankungen, bei denen eine Fülle im Sinne der Lehre der traditionellen chinesischen Medizin besteht, sollen dabei durch das austretende Blut überschüssige Substanzen und Giftstoffe aus dem Organismus entfernt werden. Die Dauer einer blutigen Schröpfbehandlung beträgt zehn bis zwanzig Minuten.
Das Schröpfen ist ebenfalls ein Therapieverfahren, welches über Reflexzonen arbeitet. Bei der trockenen Schröpfung wird die Haut nicht verletzt. Durch den Schröpfkopf wird an dem als Störfeld angezeigtem Hautbezirk (meist am Rücken) ein Unterdruck erzeugt. Dadurch werden rote Blutkörperchen aus dem Gefäßsystem in das Perivasculum gesaugt. An dieser Stelle kommt es zu einer besseren Durchblutung und die behandelte Reflexzone wird aktiviert. Dies wirkt sich im Sinne der Reflexologie direkt auf die mit ihr verbundenen Organe aus.
Bei der blutigen Schröpfung werden bestimmte Reflexzonen mit einem speziellen Gerät angeritzt, darauf setzt man die Schröpfköpfe. Durch den Unterdruck werden wechselnd große Mengen Blut abgesaugt. Das Schröpfen kann ebenfalls wie die Neuraltherapie als Segmenttherapie z.B. bei Spritzenangst eingesetzt werden. Die Schröpfkopfmassage verwende ich gerne bei allgemeinen Verspannungen der Rückenmuskulatur und als vorbereitende Maßnahme für die Dorn-Therapie.