Das Baunscheidt-Verfahren gehört zu den alten Heilmethoden, die die Bildung von Blasen zur Ausscheidung bewirken. Sie geht jedoch auf eine Zufallsentdeckung des Mechanikers Carl Baunscheidt (1809 bis 1872) zurück, dessen Rheumaschmerzen nach einigen Mückenstichen verschwanden. Er entwickelte daraufhin ein Gerät („Lebenswecker“), das in seiner heutigen Form 33 feine Stahlnadeln besitzt, die die Haut mittels einer Feder anritzen. Dadurch kommt es zu einer starken Verbesserung der Durchblutung und zur Ausscheidung von Giftstoffen über die Haut.
Anwendungsgebiete:
- Arthrose und Gicht
- erhöhte Infektanfälligkeit
- akute und chronische Entzündungen (z. B. Harnwegsinfekte)
- HNO-Erkrankungen
- Lungen- und Bronchialerkrankungen
- funktionelle Organstörungen (z. B. Reizmagen, Verdauungssäftemangel, Verstopfung)
- seelische Erschöpfung und Niedergeschlagenheit
- Schwindel und Ohrensausen
- Schlaflosigkeit
- und vieles mehr.
Pro Behandlung erfolgen 20 bis 30 „Stichelungen“, die mit einem reizenden Öl eingerieben werden. Dieses bewirkt innerhalb von 48 Stunden die Bildung von hirsekorngroßen Bläschen, die meist eine klare bis gelbliche Flüssigkeit enthalten, mit der Schadstoffe ausgeschieden werden. Die Pusteln heilen in ca. zwei Wochen vollständig ab.
Da das Originalrezept verloren gegangen ist, werden heute verschiedene Öle verwendet, die zumeist Rainfarn-, Schwarzpfeffer- oder Senföl enthalten. Das früher benutzte Krotonöl darf wegen seiner krebsfördernden Wirkung nicht mehr verwendet werden.
behandelt werden. Das Baunscheidt-Verfahren aktiviert die gesamte körpereigene Immunabwehr. Außerdem verbessert es die lokale Durchblutung sowie den Lymphfluss und regt über Nervenverbindungen auch fern liegende innere Organe sowie das Hormonsystem an.
Neben allergischen Reaktionen auf das Baunscheidtöl kann es bei Menschen mit dunklerem Teint zu einer vorübergehenden Narbenbildung kommen.
Manche Patienten fühlen sich einige Tage fiebrig und abgeschlagen. Diese Reaktion gilt jedoch als Ausdruck des beginnenden Heilungsprozesses. Das Verfahren darf nicht angewendet werden bei Allergien, Autoimmunerkrankungen und Fieber.